Verdichtetes Bauen in der Schweiz: Zwischen Notwendigkeit und Herausforderung
Veröffentlicht am 21. April 2025 | Redaktion SubmitNews
Die Schweiz steht vor der Herausforderung, den steigenden Bedarf an Wohnraum zu decken, ohne dabei die begrenzten Bodenressourcen weiter zu belasten. Verdichtetes Bauen, also die Nutzung bereits bebauter Flächen für zusätzlichen Wohnraum, gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.
Aktuelle Entwicklungen
Laut dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) wurden zwischen 2018 und 2022 rund 59 % aller Baubewilligungen im Wohnungsbau auf bereits bebauten Grundstücken erteilt. Die Innenentwicklung rückt damit stärker in den Fokus als das Bauen auf der grünen Wiese.
Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) 2014 wurde die gesetzliche Grundlage geschaffen, um die Siedlungsentwicklung nach innen zu fördern und den Bodenverbrauch zu reduzieren. Doch die Umsetzung bringt planerische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich.
Chancen des verdichteten Bauens
- Ressourcenschonung: Nutzung bestehender Infrastrukturen und geringerer Erschliessungsaufwand.
- Nachhaltigkeit: Weniger Zersiedelung, mehr Schutz von Landwirtschaftsflächen und natürlichen Lebensräumen.
- Lebendige Quartiere: Stärkung des öffentlichen Raums, Förderung von kurzen Wegen und Nahversorgung.
Herausforderungen und Konflikte
- Rechtliche Konflikte: Widerstand von Anwohnern aufgrund veränderter Ortsbilder oder verdichteter Bebauung.
- Hoher Planungsaufwand: Integration in bestehende Strukturen erfordert enge Abstimmung.
- Finanzielle Hürden: Umbauten und Aufstockungen können kostspieliger sein als Neubauten.
Fazit
Verdichtetes Bauen ist ein zentrales Element für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung in der Schweiz. Es bietet grosse Chancen, stellt aber auch hohe Anforderungen an Planung, Kommunikation und Qualität. Der Schlüssel liegt im Dialog mit allen Beteiligten – damit verdichtetes Bauen nicht nur notwendig, sondern auch lebenswert ist.